Digitale Signatur und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung (E2EE)

Für das digitale Signieren einer E-Mail sowie die durchgängige Verschlüsselung des E-Mail-Inhalts vom Absender bis zum Empfänger (engl. End-to-End Encryption, E2EE) haben sich zwei Standards etabliert: OpenPGP und S/MIME. Beide Verfahren basieren auf der Public-Key-Kryptografie, wobei die verwendeten Datenformate allerdings zueinander inkompatibel sind. Die Kommunikationspartner müssen also das gleiche Verfahren bei ihren E-Mail-Programmen eingerichtet haben, um digital signierte und verschlüsselte E-Mails austauschen zu können. Bitte beachten Sie, dass bei beiden Verfahren die Kopfzeilen der E-Mail mit diversen Metadaten wie Absender, Empfänger, Betreff etc. unverschlüsselt bleiben.

OpenPGP

Mit K-9 Mail eine OpenPGP-signierte und -verschlüsselte E-Mail senden

Wie sende ich mit K-9 Mail eine OpenPGP-signierte und -verschlüsselte E-Mail?

Wir gehen davon aus, dass Sie K-9 Mail und OpenKeychain für die OpenPGP-Nutzung eingerichtet haben.

Erstellen Sie eine neue E-Mail, indem Sie in K-9 Mail über das Stift-Symbol den Verfassen-Dialog öffnen. Beginnen Sie, die E-Mail-Adresse der Empfänger:in einzutippen. Die Autovervollständigung schlägt Ihnen die in Frage kommenden Empfänger:innen vor. Für Empfänger:innen, deren OpenPGP-Schlüssel bereits in OpenKeychain importiert wurde, erscheint am rechten Rand ein Schloss-Symbol und bei Ihrer Absenderadresse sehen Sie ein durchgestrichenes Schloss-Symbol. Dieses zeigt an, dass Ende-zu-Ende-Verschlüsselung für diese Empfänger:in möglich ist. Wenn Sie dieses Symbol anklicken, wird es zu einem grünen Schloss-Symbol, welches eine nun aktivierte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung signalisiert. Wenn der Absender verifiziert wurde, dann wird dies rechts neben dem grünen Schloss-Symbol beim Absender durch drei vertikal angeordnete grüne Punkte dargestellt.

Bei der Empfängeradresse sehen Sie gleichzeitig rechts oben eine grüne Ecke. Klicken Sie nun auf den Rechtspfeil im Menü rechts oben, um die E-Mail abzusenden. Nun wird die Passphrase zum Entsperren Ihres geheimen Schlüssels abgefragt, der zum Signieren der E-Mail benötigt wird. Diese Passphrase merkt sich OpenKeychain standardmäßig für eine Stunde, was ein guter Kompromiss zwischen Komfort und Sicherheit ist. War die Entsperrung erfolgreich, wird die E-Mail signiert und verschlüsselt abgeschickt.

 

K-9 Mail und OpenKeychain für OpenPGP-Nutzung einrichten

Wie richte ich K-9 Mail und OpenKeychain für die OpenPGP-Nutzung ein?

Unter Android stellt K-9 Mail einen der beliebtesten und zudem kostenlos verfügbaren E-Mail-Clients dar. Zusammen mit der ebenso kostenfreien App OpenKeychain für die Schlüsselverwaltung steht eine komfortable OpenPGP-Verwaltung bereit. Beide Apps können über den Google Play Store oder über F-Droid bezogen werden.

In K-9 Mail muss zunächst die Verbindung zu OpenKeychain hergestellt werden. Unter Einstellungen wählen Sie das konfigurierte E-Mail-Konto an und gehen dann auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Ist OpenKeychain installiert, dann können Sie dort die Option OpenPGP-Unterstützung aktivieren einschalten.

Schlüsselsuche konfigurieren

In OpenKeychain sollten Sie unter Einstellungen zunächst die Schlüsselsuche konfigurieren, indem Sie dort die gewünschten Suchmethoden und Schlüsselserver angeben. Wählen Sie hier folgende Einstellungen:

Bei dieser Konfiguration wird zunächst im Web Key Directory (WKD) gesucht, das ggf. der Provider des Empfängers bereitstellt, und danach per HKP-Protokoll über den ganz oben aufgelisteten, „ausgewählten Schlüsselserver“. Weitere Schlüsselserver können hinzugefügt werden, werden aber für die Suche nicht genutzt, solange sie nicht ganz nach oben geschoben und damit „ausgewählt“ werden.

Um für die Suche nur das  FAU-Schlüsselverzeichnis zu verwenden, geben Sie als obersten Server hkps://keys.openpgp.fau.de an. Dies ist nur dann sinnvoll, wenn Sie ausschließlich FAU-intern verschlüsselt per E-Mail kommunizieren.

Bei dieser Einstellung wird nach einer @fau.de-Adresse immer zuerst per WKD-Abfrage und danach per HKP-Protokoll im FAU-Schlüsselverzeichnis gesucht. Nach allen anderen Adressen wird dort nur per HKP gesucht. Per HKP werden somit auch Schlüssel für auf .fau.de oder .uni-erlangen.de endende Adressen gefunden.

Um auch Schlüssel für FAU-externe E-Mail-Adressen zu finden, nehmen Sie als „ausgewählten Schlüsselserver“ einen globalen Verifying Key Server wie hkps://keys.openpgp.org oder hkps://keys.mailvelope.com.

Bei dieser Einstellung wird nach einer @fau.de-Adresse zuerst per WKD im FAU-Schlüsselverzeichnis gesucht, danach per HKP beim ausgewählten Schlüsselserver. Nach allen anderen Adressen wird ausschließlich bei letzterem per HKP gesucht.

Schlüsselpaar erzeugen  / importieren

Nun können Sie mit OpenKeychain Ihr Schlüsselpaar erzeugen oder dort ein bestehendes importieren. Wenn Sie OpenKeychain erstmals aufrufen, werden Ihnen die entsprechenden Menüpunkte direkt angezeigt. Später erreichen Sie diese, indem Sie das Menü Schlüssel anwählen und dann rechts oben unter dem „Drei-Punkte-Menü“ den Punkt Meine Schlüssel verwalten aufrufen.

Ordnen Sie nun in K-9 Mail Ihren Schlüssel Ihrem E-Mail-Konto zu, indem Sie unter Einstellungen Ihr E-Mail-Konto auswählen und dort unter Ende-zu-Ende-Verschlüsselung den Punkt Using key: … aufrufen und über die weiteren Anweisungen den gewünschten Schlüssel auswählen.

Schlüssel von Kommunikationspartnern finden / importieren

Weiterhin müssen Sie die öffentlichen Schlüssel ihrer Kommunikationspartner importieren. Hierzu klicken Sie im Menü Schlüssel auf das Symbol mit dem Plus-Zeichen. Sie haben nun die Wahl zwischen drei verschiedenen Optionen: (1) QR-Code einscannen, (2) Schlüsselsuche und (3) Aus Datei importieren.

Um den öffentlichen Schlüssel eines anderen FAU-Mitglieds zu finden, wählen Sie Option (2). Wenn dieses seinen Schlüssel im FAU-Schlüsselverzeichnis oder auf externen verifizierenden Schlüsselservern wie keys.openpgp.org oder keys.mailvelope.com (siehe oben) veröffentlicht hat, finden Sie ihn auf diesem Wege und er wird Ihnen zum Import angeboten.

 

 

 

 

 

Den importierten Schlüssel können Sie z.B. durch Abgleich dessen Fingerabdrucks bestätigen:

 

 

 

 

 

Der bestätigte Schlüssel wird durch einen grün unterlegten Haken gekennzeichnet (siehe rote Markierung):

 

E-Mail als Anhang weiterleiten

Wie kann ich eine E-Mail als Anhang weiterleiten?

Bei einigen E-Mail-Problemen werden wichtige Informationen einer E-Mail benötigt, welche beim gewöhnlichen Weiterleiten verloren gehen. Deshalb werden Sie manchmal vom RRZE gebeten, eine E-Mail als Anhang bzw. als Anlage weiterzuleiten.

Outlook (Windows)

Wählen Sie die E-Mail aus und gehen Sie über den Reiter Start auf Weitere Antwortaktionen, welches sich in der Gruppierung Antworten neben Weiterleiten befindet. Hier können Sie die E-Mail als Anlage weiterleiten. Nun befindet sich die E-Mail als Outlook-Element im Anhang der neuen Nachricht.

Outlook for Mac

Wählen Sie die entsprechende E-Mail mit Rechtsklick aus und gehen Sie auf Weiterleiten als Anlage. Dadurch öffnet sich eine neue Nachricht mit der gewünschten E-Mail als Anhang.

Mozilla Thunderbird

Wählen Sie die entsprechende E-Mail mit Rechtsklick aus und gehen über Weiterleiten als auf Anhang. Danach ist die E-Mail als eine EML-Datei im Anhang einer neuen Nachricht.

Outlook Web App (OWA)

In der Weboberfläche Ihres Exchange-Postfachs können Sie eine E-Mail einfach per Drag & Drop in eine neue E-Mail ziehen. Dadurch wird die entsprechende E-Mail automatisch an die Nachricht angehängt.

Das geht übrigens auch in den meisten Mailprogrammen.

FAUMail (Dovecot)

Nachdem Sie die E-Mail ausgewählt haben, können Sie über den Aufklapp-Pfeil von Weiterleiten die E-Mail als Anhang weiterleiten.

 

 

Mit Thunderbird eine OpenPGP-signierte und -verschlüsselte E-Mail senden

Wie sende ich mit Thunderbird eine OpenPGP-signierte und -verschlüsselte E-Mail?

Wir gehen an dieser Stelle davon aus, dass Sie sich bereits ein Schlüsselpaar erzeugt und Thunderbird für die OpenPGP-Nutzung eingerichtet haben. Weiterhin sollten Sie den öffentlichen Schlüssel Ihres Kommunikationspartners aus einer verlässlichen Quelle (FAU-Schlüsselverzeichnis, öffentliche Verifying Key Server wie keys.openpgp.org oder keys.mailvelope.com, Download per HTTPS von Webseite des Kommunikationspartners etc.) beschafft haben. Alternativ können Sie diesen auch beim Verfassen-Dialog wie hier beschrieben finden oder bei Thunderbird 102 wie weiter unten auf dieser Seite beschrieben über den OpenPGP-Schlüsselassistenten.

Thunderbird 78 bis 97

Wenn Sie im Menü Verfassen auswählen, dann sollte standardmäßig nur das digitale Signieren der E-Mail aktiviert sein, sofern Sie Thunderbird wie unter dem obigen Link beschrieben eingerichtet haben:

Sie müssen nun die Verschlüsselung über das Menü Sicherheit aktivieren. Wählen Sie Verschlüsselungstechnologie >> OpenPGP sowie Nur mit Verschlüsselung senden aus. In der rechten unteren Ecke des Fensters (rot umrandet) sehen Sie dann ein Siegel-Symbol und ein Schloss-Symbol, und links daneben das eingestellte Verschlüsselungsverfahren (OpenPGP).

Wenn Sie anschließend auf Senden klicken, sollte der Versand erfolgen. Bei der Empfängerin wird die E-Mail wie folgt angezeigt, sofern diese ebenfalls Thunderbird ab Version 78 verwendet:

Der grüne Haken auf dem Schloss-Symbol zeigt an, dass die Verschlüsselung korrekt war. Ein grüner Haken auf dem Siegel-Symbol zeigt an, dass die Signatur gültig ist und der Schlüssel des Kommunikationspartners per Fingerabdruck-Abgleich überprüft wurde.

Anmerkung:

Wenn es sich wie im obigen Beispiel bei der Absenderadresse um eine persönliche Adresse des Empfängers handelt, erscheint hier kein grüner Haken. Wenn man auf das Siegel-Symbol klickt, wird einem dies ausführlich erläutert.

Wie Sie links unten sehen, wurde der öffentliche Schlüssel des Absenders als Anhang beigefügt. Bei Thunderbird ab Version 91 lässt sich dies bei der OpenPGP-Einrichtung unter Erweiterte Einstellungen auch unterdrücken. Klickt die Empfängerin mit der rechten Maustaste auf den Anhang, dann kann sie im Kontextmenü über OpenPGP-Schlüssel importieren diesen bei Bedarf in ihre Thunderbird-Schlüsselverwaltung importieren.

Neuerungen bei Thunderbird 102

Thunderbird bietet in der Version 102 eine deutlich verbesserte Benutzerführung in Bezug auf Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Insbesondere gibt es nun einen OpenPGP-Schlüsselassistenten, der beim Verfassen-Dialog aufgerufen werden kann, nachdem eine oder mehrere Empfängeradressen ins Adressfeld eingegeben wurden.

Wurde die Verschlüsselung standardmäßig ausgeschaltet und ist bereits für jeden der Empfänger ein verwendbarer Schlüssel in der Thunderbird-Schlüsselverwaltung vorhanden, dann erscheint unten eine Hinweiszeile, dass OpenPGP-Verschlüsselung verfügbar ist.

Ist hingegen nicht für jeden Empfänger ein verwendbarer Schlüssel vorhanden, dann kann man über das Menü OpenPGP den Schlüsselassistenten aufrufen.

Dieser bietet die Option Öffentliche Schlüssel online finden an. Dahinter verbirgt sich die Suche im Web Key Directory (WKD), welches für @fau.de-Adressen vom FAU-Schlüsselverzeichnis zur Verfügung gestellt wird.

Wurde die Verschlüsselung standardmäßig eingeschaltet und es ist nicht für jeden Empfänger ein verwendbarer Schlüssel vorhanden, dann wird die betreffende Adresse im Adressfeld gelb unterlegt und mit einem Warnsymbol versehen. Gleichzeitig erscheint unten eine gelb unterlegte Statuszeile, welche ein Problem mit dem Schlüssel von … ausweist. Über die Option Beheben lässt sich wieder der Schlüsselassistent aufrufen und nach einem Schlüssel im WKD suchen.

Schlüsselauswahl bei mehreren gültigen Schlüsseln pro Empfänger

Sind in Ihrer Thunderbird-Schlüsselverwaltung mehrere gültige Schlüssel für einen Empfänger vorhanden, dann entscheidet Thunderbird standardmäßig automatisch, welcher zur Verschlüsselung verwendet wird. Über die Bedienoberfläche gibt es seit Version 78 keine Möglichkeit mehr, diesen Vorgang zu beeinflussen. Sie können allerdings über Einstellungen >> Allgemein >> Konfiguration bearbeiten den Parameter mail.openpgp.alias_rules_file suchen und als dessen Wert den Namen einer Datei im Thunderbird-Profilverzeichnis angeben, und in dieser Datei bestimmten Empfängeradressen einen definierten Schlüssel zuordnen. Nachfolgend ist ein Muster für den Inhalt einer solchen Datei abgebildet.

{
  "description": "Thunderbird OpenPGP Alias Rules",
  "rules": [
    {
      "email": "max.mustermann@fau.de",
      "keys": [
        {
          "description": "Max Mustermann",
          "fingerprint": "C023629567A8FB2DC6F352E6E1C15647C40EC8C9"
        }
      ]
    },
    {
      "email": "maria.musterfrau@fau.de",
      "keys": [
        {
          "description": "Maria Musterfrau",
          "fingerprint": "152ED51DC1270A0FC535EB2F4429EEC396D4AF24"
        }
      ]
    }
  ]
}

 

Thunderbird für die OpenPGP-Nutzung einrichten

Wie richte ich Thunderbird für die OpenPGP-Nutzung ein?

Mozilla Thunderbird hat ab Version 78 die Implementierung für den OpenPGP-Standard direkt integriert und benötigt hierfür nicht mehr das Plugin Enigmail, das die Vorgängerversionen verwendeten. Es benutzt nun auch nicht mehr GnuPG, die bekannteste OpenPGP-Implementierung, sondern basiert auf der neueren Implementierung RNP.

Was Sie vom Prinzip her tun müssen, um OpenPGP zu benutzen, finden Sie unter Funktionsprinzip von OpenPGP beschrieben.

Den geheimen Schlüssel müssen Sie dem E-Mail-Konto [1] zuordnen, das Sie für Ihre persönliche @fau.de-Adresse [2] in Thunderbird eingerichtet haben. Dies erledigen Sie, indem Sie bei Thunderbird im Menü Extras (Windows) bzw. Bearbeiten (Linux) den Punkt Konten-Einstellungen anwählen, und dort beim entsprechenden Konto den Punkt Ende-zu-Ende-Verschlüsselung aufrufen. Wenn Sie Ihr Schlüsselpaar mit diesem Thunderbird erzeugt haben, sollte er bereits richtig zugeordnet sein oder Sie können den richtigen Schlüssel hier auswählen. Andernfalls können Sie über Schlüssel hinzufügen und dann Bestehenden OpenPGP-Schlüssel importieren den Schlüssel aus Ihrer beim Erzeugen erstellten Sicherheitskopie importieren.

Setzen Sie außerdem den Haken bei den Optionen Verschlüsselung standardmäßig nicht aktivieren und Eigene digitale Unterschrift standardmäßig hinzufügen.

Bei Thunderbird ab Version 91 gibt es zusätzlich eine Rubrik Erweiterte Einstellungen. Hier können Sie festlegen, ob

  • der eigene Schlüssel einer signierten E-Mail als Anhang beigefügt werden soll (Standard: ja)
  • der Betreff einer OpenPGP-Nachricht verschlüsselt werden soll (Standard: ja)
  • Nachrichtenentwürfe verschlüsselt gespeichert werden sollen (Standard: ja)

Die Betreff-Verschlüsselung ist kein Bestandteil des OpenPGP-Standards. Falls Sie mit Personen kommunizieren, deren E-Mail-Programm die Betreff-Verschlüsselung nicht unterstützt (z.B. Outlook), lassen Sie den Betreff unverschlüsselt. Andernfalls werden diesen Personen im Betreff der empfangenen E-Mail lediglich drei Punkte (‚…‘) angezeigt. Ansonsten können Sie die Standardeinstellungen belassen.


[1] oder der entsprechenden Identität des E-Mail-Kontos, falls Sie für dieses mehrere Identitäten eingerichtet haben

[2] oder eine in Ihrer Verantwortung befindliche, nicht personenbezogene @fau.de-Adresse

Outlook für OpenPGP-Nutzung vorbereiten

Wie bereite ich Outlook für die OpenPGP-Nutzung vor?

Um mit Microsoft Outlook die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mittels OpenPGP nutzen zu können, bedarf es etwas Vorbereitung. Zunächst müssen Sie sicherstellen, dass das Paket Gpg4win installiert ist. Dieses stellt u.a. das Plugin GpgOL sowie die Schlüsselverwaltung Kleopatra für Outlook zur Verfügung, die als graphisches Frontend für das darunter liegende GnuPG-System fungiert, welches wiederum die bekannteste Implementierung des OpenPGP-Standards darstellt.

Um GpgOL bei Outlook zu aktivieren, öffnen Sie das Menü Datei und dann Com-Add-Ins verwalten. Die Einstellmöglichkeiten für GpgOL finden Sie in Outlook wie in folgender Abbildung markiert.

GpgOL bzw. das von GpgOL verwendete GnuPG-System sollten wie in den beiden folgenden Screenshots dargestellt konfiguriert werden.

Beim Eingabefeld NAME als voreingestellten Schlüssel benutzen kann man im Falle, dass Kleopatra mehrere gültige Schlüssel für die eigene Identität zur Verfügung hat, einen definierten Schlüssel als Voreinstellung durch Angabe dessen Schlüssel-Id festlegen.

Die Suche nach Schlüsseln im Web Key Directory (WKD) ist implizit aktiv, wenn Gpg4win in der Version 4 installiert ist. Hierzu ist keine weitere Einstellung erforderlich. Outlook/GpgOL findet beim Adressieren von Kommunikationspartnern aus der FAU über deren @fau.de-Adresse deren im FAU-Schlüsselverzeichnis hinterlegten Schlüssel dann automatisch über eine WKD-Abfrage. Analoges gilt auch für die Adressierung von E-Mail-Adressen aus Maildomains anderer E-Mail-Provider, sofern letztere ein WKD zur Verfügung stellen.

Mit Outlook OpenPGP-Schlüssel aus FAU-Schlüsselverzeichnis abrufen und E-Mail signiert/verschlüsselt versenden

Wie rufe ich mit Outlook einen OpenPGP-Schlüssel aus dem FAU-Schlüsselverzeichnis ab?

Microsoft Outlook sucht nach entsprechender Einstellung des Plugins GpgOL beim Adressieren eines FAU-Mitglieds im Hintergrund automatisch per WKD-Protokoll nach einem OpenPGP-Schlüssel im FAU-Schlüsselverzeichnis, sobald man die Empfängeradresse beim Verfassen einer E-Mail eingegeben hat und mit dem Cursor ins nächste Eingabefeld springt. Falls Sie die Option Neue Nachrichten per Voreinstellung verschlüsseln in der GpgOL-Konfiguration nicht aktiviert haben, müssen Sie beim Dialog Neue E-Mail zum Verfassen einer E-Mail die Verschlüsselung manuell aktivieren, indem Sie dort über das Menü Nachricht und dann in der Symbolleiste rechts auf das Symbol Absichern und danach auf Verschlüsseln klicken.

Wird ein Schlüssel gefunden, wird dieser im Hintergrund in die von Outlook verwendete Schlüsselverwaltung Kleopatra importiert. Dort kann er wie folgt angezeigt werden:

Wie versende ich die E-Mail digital signiert und verschlüsselt?

Beim obigen Verfassen-Dialog erscheint nach dem Klick auf die Schaltfläche Senden folgendes Fenster:

Hat Kleopatra mehrere gültige Schlüssel für den Empfänger, dann lässt sich über die Listenauswahl einer davon auswählen. Gleiches gilt für den eigenen geheimen Schlüssel. Voreingestellt ist hier der gemäß Einstellungen für das GnuPG-System, Eingabefeld NAME als voreingestellten Schlüssel benutzen angegebene Schlüssel. Weiterhin ist es sinnvoll, die E-Mail auch für sich selbst zu verschlüsseln, um sie nicht im Klartext im eigenen Postfach zu speichern.

Klickt man im obigen Fenster nun auf OK, dann wird die E-Mail (nach Abfrage der Passphrase) mit dem eigenen geheimen Schlüssel digital signiert, mit dem ausgewählten Empfängerschlüssel verschlüsselt und versandt. Benutzt der Empfänger ebenfalls Outlook/GpgOL, dann wird ihm die E-Mail wie folgt angezeigt, sofern er dem Schlüssel des Absenders absolut vertraut. Details zu diesem Schlüssel werden dem Empfänger durch Klick auf das rot markierte Schloss-Symbol angezeigt. Dabei sind die Vertrauens- bzw. Sicherheitsstufen bei GpgOL ein Maß für das Vertrauen in den Schlüssel des Kommunikationspartners. Stufe 4 (mit grün unterlegtem Stern-Symbol) wird bei eigenen Schlüsseln oder fremden Schlüsseln, deren Fingerabdruck man selbst überprüft hat, angezeigt. Aus einem WKD bezogene Schlüssel ohne zusätzliche Prüfung des Fingerabdrucks erhalten Stufe 2 (mit grün unterlegtem Haken-Symbol).

Bitte beachten Sie, dass Outlook/GpgOL die Betreffzeile unverschlüsselt lässt und diese daher keine schützenswerte Information enthalten sollte.

OpenPGP-Schlüsselpaar mit Kleopatra erzeugen

Wie erzeuge ich mit Kleopatra ein OpenPGP-Schlüsselpaar?

Microsoft Outlook/GpgOL verwendet die ebenfalls zum Paket Gpg4win gehörige Schlüsselverwaltung Kleopatra. Um damit ein neues OpenPGP-Schlüsselpaar zu erzeugen, gehen Sie wie folgt vor.

Rufen Sie in Kleopatra das Menü „Datei >> Neues Schlüsselpaar …“ auf.

Wählen Sie Persönliches OpenPGP-Schlüsselpaar erstellen und dann Weiter.

Geben Sie im folgenden Dialog Name und E-Mail-Adresse ein, für die das Schlüsselpaar erstellt werden soll. Setzen Sie den Haken bei Den generierten Schlüssel mit einer Passphrase schützen.

Klicken Sie dann auf Erweiterte Einstellungen. Wählen Sie in der Eingabemaske die Einstellungen wie im folgenden Screenshot dargestellt und klicken dann auf OK.

Geben Sie nun die Passphrase ein, mit welcher der geheime Schlüssel geschützt werden soll und bestätigen Sie diese durch eine nochmalige Eingabe. Wenn Sie auf Weiter klicken, wird das Schlüsselpaar erstellt.

Wählen Sie nun Sicherheitskopie Ihres Schlüsselpaares erstellen … und speichern Sie damit den geheimen Schlüssel auf einem externen Medium, welches Sie sicher verwahren müssen.

Den öffentlichen Schlüssel können Sie exportieren, indem Sie den Schlüssel markieren und mit der rechten Maustaste das Kontextmenü öffnen. Dort wählen Sie Exportieren … und speichern den Schlüssel ebenfalls in einer Datei ab.

Diesen Schlüssel können Sie nun an Ihre Kommunikationspartner verteilen, z.B. indem Sie ihn im FAU-Schlüsselverzeichnis veröffentlichen.